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Immobilienbetrug

In Großstädten mit Wohnungsnot ist Mietbetrug ein nicht unbekanntes Problem. Leider gibt in allen Immobilienbörsen unseriöse betrügerische Wohnungsangebote. Auch wenn seriöse Immobilienportale diese Inserate schnellstmöglichst entfernen und die Nutzer:innen sperren, tauchen diese unter neuem Namen schnell wieder auf. Schütze dich vor Immobilienbetrug und gib niemals Geld ohne Sicherheit heraus.

Lies hier, was hinter diesen betrügerischen Wohnungsangeboten steckt und wie du solche erkennen und sich schützen kannst.

Was steckt dahinter?

Wer auf Wohnungssuche ist, kann genauso Opfer von Betrugsmaschen werden wie jemand, der selbst Immobilien inseriert. Ziel der Masche ist in der Regel Geld. Dieses wird direkt verlangt, in Form von Vorauszahlungen von Kaution und/oder Miete. Aber auch über persönliche Daten kommen die Betrüger:innen an ihr Geld, und das oft schon bevor die Wohnung überhaupt besichtigt wurde.

Falsche Inserate

Bei diesen sogenannten Fake-Angeboten handelt es sich um falsche Anzeigen mit erfundenen Objektangaben oder um die Kopie eines beliebigen realen Objektes, gestohlen aus der Anzeige eines:r seriösen Vermieter:in und dann versehen mit den Kontaktdaten des:r Betrüger:in.

Aber auch mit deinen persönlichen Daten wie z.B. eine Kopie deines Ausweises können Betrüger dein Geld oder deine Identität stehlen und für illegale Geschäfte nutzen! Mehr dazu findest du hier.

Daher solltest du sensible Daten nicht per Mail versenden, sondern bei einem Besichtigungstermin direkt mitbringen.

Solltest du deinen Ausweis dennoch mailen wollen oder eine Kopie vorlegen müssen, dann schwärze deine persönlichen Informationen!

Wie erkennt man Betrüger:innen?

Antwortest du auf ein solches Fake-Angebot, bekommst du meistens eine Antwort in englischer Sprache oder eine in deutscher Sprache, welche mit Google 1:1 aus dem Englischen übersetzt wurde.

Meistens wird ein Aufenthalt im Ausland als Begründung vorgegaukelt, warum du die Kaution und/oder 1. Miete als Vorkasse (in der Regel über Western Union oder Money Gram) ins Ausland schicken sollen, um dann den Schlüssel zur Wohnung für eine Besichtigung zugeschickt zu bekommen.

Die Betrüger:innen geben aber auch manchmal vor mit einer Agentur zusammenzuarbeiten, die sich angeblich um dessen Mietangelegenheiten kümmern soll. Der:die Interessent:in soll sich dann über eine Webseite registrieren und die persönlichen Daten hinterlegen. Gegen Zahlung der Kaution und der ersten Miete soll dann ein:e Makler:in beauftragt werden, welche:r die Besichtigung durchführt.

Aber auch die Besichtigung selbst kann Teil des Betrugs sein. So werden z.B. über Airbnb moderne Wohnungen in zentraler Lage angemietet. Ein:e angebliche:r Makler:in zeigt den Interessent:innen dann die Wohnung und macht Druck, dass nur derjenige den Zuschlag erhält, der als erstes bereit sei eine Kaution von 3 Monatsmieten und eine Ablöse für die Möblierung zu bezahlen.

Beispiel einer unseriösen Anzeige

Die Fotos in der Wohnungsanzeige sind oft zusammengestohlen aus diversen Quellen und in der Regel äußerst ansprechend. Die Wohnung wirkt sehr modern möbliert mit großzügiger Wohnfläche. Die Immobilie existiert aber gar nicht wirklich oder ist einfach nicht im Besitz des angeblichen Vermieters.

Das Wohnungsangebot ist in der Regel günstiger als andere Objekte in der Umgebung. Vergleiche den angegeben Quadratmeterpreis mit unseren Mietpreisen aus der Umgebung.

Wie kann ich mich schützen?

  • Googel mit der umgekehrten Bildersuche von Google nach den Bildern in der Anzeige, nach der Telefonnummer und den Namen des: Vermieter:in oder der Agentur.
  • Leiste niemals eine Zahlung im Voraus.
  • Leiste niemals eine Zahlung unter vorgetäuschtem Zeitdruck.
  • Gebe nicht unbedarft deine persönlichen Daten heraus.
  • Bei gewerblichen Anbieter:innen suche die Kontaktdaten auf dessen Website im Impressum bzw. prüfe, ob es überhaupt ein solches gibt.

Weitere Betrugsmaschen

Datenklau

Du erhältst per E-Mail oder SMS eine Meldung, dass es ein dringendes Problem mit deinem Profil gibt und du dich auf dem Immobilienportal einloggen sollen. Der Link führt aber nicht zur echten Seite des bekannten Immobilienportals, sondern zu einer optisch ähnlichen Fake Seite mit ähnlicher URL. Gibst hier nun deine E-Mail und Passwort ein, ist der:die Betrüger:in im Besitz deiner Daten, kann dein Passwort ändern und unter deinem Namen falsche Inserate einstellen. Wenn du überall die gleichen Logindaten verwendest, hat der Betrüger schließlich auch Zugriff auf dein E-Mail-Konto.

  • Prüfe immer die Echtheit der Meldung und ob es sich überhaupt um das echte besagte Immobilienportal handelt!

Meist wird vor Abschluss eines Mietvertrags eine Selbstauskunft angefordert. Das ist auch normal bei seriösen Anbieter:innen. Dazu gehören auch der Gehaltsnachweis und eine Kopie des Personalausweises. Mit Hilfe der Lohnabrechnung wird nun dein:e Arbeitgeber:in kontaktiert und gebeten dein Gehalt ab sofort auf ein anderes Konto zu überweisen. Fragt dein Arbeitgeber nicht bei dir persönlich nach, ist zumindest ein Gehalt verloren.

  • Schicke keine eingescannten oder kopierten (ungeschwärzten!) Ausweispapiere oder Gehaltsnachweise an den:die Vermieter:in. Diese kannst du auch persönlich beim Besichtigungtermin übergeben, sobald du dich von dessen Seriosität überzeugt hast! Solltest du dich dennoch genötigt fühlen, vorab persönliche Daten zu versenden, schwärze die Stellen wie oben geschrieben aus (auch auf dem Gehaltsnachweis die Angaben zum:r Arbeitgeber:in!)

Bevorzugte Immobilienliste

Manchmal wird auch Geld verlangt für eine angebliche bevorzugte Behandlung. Durch eine Zahlung wird man in eine bevorzugte Liste für die angefragte Wohnung aufgenommen. Auch dieses ist eine Betrugsmasche.

Schwarzgeld im Ausland

Diese Betrugsmache richtet sich gegen die Inserent:innen von Immobilienanzeigen, die eine Wohnung zu Verkaufen haben. Du wirst von einem:r Interessent:in kontaktiert, der:die die Immobilie, ohne diese auch nur anzusehen und ohne zu handeln, kaufen will. Irgendwann erfährst du, dass es sich um eine:n Vermittler:in handelt, der:die angeblich für einen ausländischen Geschäftsmann arbeitet. Im Verlauf des Gespräches erfährst du dann, dass die Immobilie nur gekauft werden kann, wenn du vorher im Ausland Schwarzgeld von einer Währung in eine andere tauschst. Der erste Deal geht gut, so dass das potenzielle Opfer Vertrauen schöpft. Beim 2. Mal geht es um eine größere Summe. Wenn du nun mit einem Koffer voller Geld ins Ausland reist, wird es dir (notfalls auch mit Gewalt) entwendet.

Wie und wo kann ich einen Immobilienbetrug melden?

Solltest du auf ein verdächtiges Angebot stoßen, melde uns dieses bitte direkt über den MELDEN – Button über der Wohnungsanzeige oder per E-Mail. Wir überprüfen dann das gemeldete Objekt und werden es gebenenfalls löschen und den:die Anbieter:in sperren. Damit hilfst du nicht nur dir, sondern auch anderen Wohnungssuchenden! Bist du bereits Opfer eines Wohnungsbetrugs geworden, solltest du dies schnellstmöglich der Polizei melden.

Wie sicher sind Immobilienportale?

Leider kann es keine 100% Sicherheit seitens der Portale geben. Wir und auch alle anderen Portale sind bemüht Inserate von Betrüger:innen schnellstmöglich zu identifizieren und zu löschen. Dazu prüfen wir jedes Angebot einzeln. Leider tauchen aber kurze Zeit später wieder neue Fake-Angebote unter neuem Namen auf.

Es hilft aber, sich die Risiken bewusst zu machen und niemals Geld im Voraus zu bezahlen. Außerdem sollte man seine persönlichen Daten nicht bedenkenlos weitergeben.

Bitte beachte, dass wohnungsboerse.net nicht für die Inhalte der Inserate verantwortlich ist und im Schadensfall nicht haftet.